Bordbericht 15 – So viel zu sehen

AG IV, den 02.02.2019, Position 12°02 46,4 ‚N / 61°44 51,2’W @ 20:27 UTC

von Nathaly N.

Kaum zu glauben, dass wir vor ein bisschen mehr als einer Woche in Aachen bei Schnee losgefahren sind. Nach der Ankunft auf Guadeloupe sind die Winterklamotten direkt in der letzten Ecke des Dufflebags gelandet und das noch bevor wir den Flughafen verlassen hatte. Beim Crewwechsel stellte sich auch schließlich nicht mehr die Frage, wer denn nun neu ist und wer nicht, denn das war am Bräunungsgrad erkennbar. Einmal abgelegt und direkt einen langen Schlag gesegelt von Guadeloupe nach Canouan. Zwar war ursprünglich Grenada geplant, wir entschieden uns jedoch kurzfristig um. Canouan an sich ist eine sehr kleine, nette und ruhige Insel. Nach den ersten Tagen wurde unser Essensplan dann ziemlich durcheinandergeworfen, wie immer ist Essen ein wichtiges Thema.
Die Karibik ist übrigens mit vielem gesegnet, aber Internet ist hier Mangelware. So kommt man besser zum Genießen und ihr müsst euch am Ende mehr Geschichten persönlich abholen. Hier für euch ein kurzer Abriss der letzten Woche.

Die ersten Tage verbrachten wir viel mit Schnorcheln und uns die Gegend anschauen. Auf Canouan haben wir noch gelernt wie man hier tanzt und alle haben mit gemacht, sogar der Barbesitzer. Dann sind wir zu den Tobago Cays gesegelt, das war ja ein Katzensprung. Hier konnten wir beim Schnorcheln Schildkröten, Rochen und riesige Seesterne begutachten. Die Korallenriffe sind leider nicht so prächtig wie sie wohl mal einst gewesen sind, die Fischvielfalt ist jedoch durchaus sehr faszinierend. Abends ging es dann zum BBQ, was der Schiffer schon auf der letzten Insel abgeklärt hatte. Mitten auf einer kleinen Insel beim malerischen Sonnenuntergang wurde hier gespeist: Thunfisch, Langusten, Reis mit Gemüse und Kochbananen. Nur zu empfehlen, wenn man mal einen Abend dort verbringen sollte. Der Abend brachte gute Tanzstimmung mit und so zog der Abend sich noch bis in die Nacht. Auch hier wurden wieder viele nette Bekanntschaften gemacht.

Von den Tobago Cays sind wir dann nach Union Island weiter, hier haben wir auch wieder einen super schönen Tag verbracht. Die Straße an der Küste ist sehr malerisch und zurechtgemacht. Nette Lädchen und auch versteckt ein paar Künstlerbars. Die Streetart hier in der Karibik ist auf jedenfall sehr vielseitig und spannend.

Von Union Island ging es dann nach Carriacou. Da alle inzwischen lieber mehr segeln wollten, entschieden wir uns noch ein paar extra Schläge zu machen, um Gennakerhalsen zu üben. So haben wir endlich mal wieder einen längeren Tag auf dem Wasser verbracht. Die Frau im Immigration Office, war etwas erstaunt über die Tatsache, dass wir fünf Stunden von der einen zur anderen Insel gebraucht haben und sagte darauf nur, dass sie die Strecke in der gleichen Zeit geschwommen wäre.
Auf Carriacou haben wir nur einen Abend verbracht in einer einheimischen Bar und haben uns da eine Art Gesangsbattle angeschaut und Bekanntschaften mit einem Sänger gemacht namens „Boneless“, ihm fehlte eine Hand, daher vielleicht der Name. Wir wurden noch auf weitere Partys eingeladen, entschieden uns jedoch den Abend langsam ausklingen zu lassen.

Weiter ging es nach Grenada. Beim Segeln haben wir noch mal ordentlich Fotos gemacht und ein kleines Shooting – also freut euch schon mal auf den Kalender 2020. Außerdem haben wir auf dem Weg einen Barrakuda gefangen, welchen es zum Abendessen geben sollte. Da wir uns nicht sicher waren, ob der Fisch essbar war, fragten wir einen Fischer, der uns glatt noch einen zweiten Barrakuda schenkte.

Wir warfen also unsere Partybeleuchtung an und verspeisten den köstlichen Fisch. Nach dem Essen kamen dann noch der freundliche Fischer mit einem Kumpel und noch andere Bekanntschaften vorbei, die wir im Laufe des Tages gemacht hatten.
Am nächsten Tag haben wir eine Inseltour gemacht. Grenada ist eine unglaublich vielseitige Insel, nicht nur bezüglich des Klimas, sondern auch hinsichtlich der Gewürze und der Landschaft. Auf einer Seite regnet es viel mehr als auf der anderen. Viele Dinge sind hier ursprünglich nicht heimisch, sondern wurden aus anderen Ländern hier eingeführt, wie z.B. Äffchen und Karpfen und viele, viele Pflanzen. Wir haben hier die lokalen Produkte probiert, eine Rumdestilliere besucht, einen Wasserfall, eine Kakaoplantage (welche aber leider geschlossen hatte) und hatten, mal wieder, ein BBQ am Strand.

Heute geht es weiter und wir sind gespannt, was die nächsten Inseln bringen. Denn es gibt viel zu sehen und zu probieren. So grüße ich euch alle aus der Karibik und das auch noch braun gebrannt. Und noch ein Dank an alle, die uns diese Reise ermöglichen.

Beste Grüße von der AG IV!

2019-02-12T09:26:55+02:00
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